Nun ist auch die 29. Ausgabe des Salchendorfer Osterlaufs schon wieder Geschichte. Dabei sah es im Laufe der Woche aufgrund des weiterhin winterlichen Wetters noch ziemlich schlecht aus:
An 5 kurzen Stellen ist der Weg zumindestens teilweise vereist. Drei Stellen bieten eine oder zwei Spuren, die sicheres Laufen ermöglichen. 2 Stellen müssen etwas bearbeitet werden.
Dazu hatte es einen Tag vorher sogar noch einmal geschneit, wie in meinem letzten Artikel zu sehen ist. Am Veranstaltungsmorgen sind wir also nicht nur mit den üblichen Streckenmarkierungen sondern zusätzlich mit Streugranulat losgezogen, um zur Not die Strecke noch etwas läuferfreundlicher zu gestalten. Knapp 3 Stunden, 40 Schilder, ein paar Stangen, viele Meter Draht, 2 Säcke Sägemehl und 5 Kilo Granulat später waren wir zuversichtlich, dass auch die gefrorenen Stellen sicher genug für die Teilnehmer waren, auch wenn in 2 kurzen Abschnitten nur schmale Spuren zur Verfügung standen.
Nun musste nur noch der innere Schweinehund überwunden werden um sich auf die Strecke zu wagen, denn auch beim dritten Lauf des Ausdauer Cups kroch das Quecksilber nicht über 3 Grad hinaus und der Wind pfiff uns schon wieder ordentlich um die Ohren. Um so schöner war mit anzusehen, dass sich sogar Deutschlands beste Langstreckenläuferin Sabrina Mockenhaupt im Teilnehmerfeld wiederfand und gemeinsam mit uns frieren wollte. Einzig der Gesamtsieg lag damit in weiter Ferne. 😉
Damit hatte ich aber ausnahmsweise sowieso nicht gerechnet, denn nach der letztjährigen Pause beim Osterlauf ging es wieder auf die Halbmarathondistanz. Mehr als 15,5 Kilometer war ich aber dieses Jahr noch nicht am Stück gelaufen. Aufgrund der Trainingsmenge und auch der bisherigen Erfolge war ich mir aber nur nicht sicher, wie schnell es denn nun gehen würde. Die Messlatte selber lag bei einer Zeit von 1:52:18 h aus dem Jahr 2011, die bei einer Temperatur von 24 Grad gelaufen wurden. Das war damals eine ordentliche Plackerei, denn es war der erste richtig warme Tag im Jahr. Die Voraussetzungen dieses Jahr waren also gar nicht so schlecht.
Dass diese Rechnung aufgehen sollte zeigte sich bereits recht früh, denn obwohl ich das Rennen verhalten anging, blieb die Durchschnittszeit auch dank zwischenzeitlicher Windschattenläufe im ersten Drittel immer knapp unter 5:00 min/km. Lediglich beim fiesen Anstieg bei Kilometer 8, der zum Glück nur einmal gelaufen wird, ging sie auf 5:01 min/km hoch. Also nichts schlimmes und danach geht es sowieso ordentlich bergab.
Nach der ersten Runde war ich mir daher sicher, dass ich meine Zielvorgabe von 1:45:00 bis 1:50:00 h locker schaffen könnte, selbst wenn ich etwas langsamer werden würde. Ich lief zu diesem Zeitpunkt auch ziemlich isoliert, was aufgrund der hügeligen kein Wunder ist, denn jeder läuft die Steigungen und Gefälle eben auf seine Art. Ein kleines Grüppchen lief aber schon eine Weile in etwa 50-60 Meter vor mir. Um also wenigstens etwas Spannung zu haben, versuchte ich, mich auf dem Bähnchen (Kilometer 14 bis 17) langsam an die Läufer heranzupirschen. Das gelang mir auch kurz vor dem Waldausgang bei Wilden.
Da ich jetzt aber wiederum schneller war, habe ich mich nicht in den Windschatten geklemmt und bin mutig vorbei gegangen, nur um von einem eisigen Wind auf der freien Fläche fast von den Beinen gehoben zu werden. Mittlerweile war der Wind noch mal ordentlich aufgefrischt und einzelne Schneeflocken trieben uns entgegen. Das war mir aber zu dem Zeitpunkt bereits egal, denn es waren ja nur noch etwas mehr als 4 Kilometer zu laufen, wobei es zweimal ordentlich nach unten geht, aber nur noch einmal hinauf.
So konnte ich das Grüppchen nach und nach bis auf 1-2 Personen zerlegen, die sich aber bereits vorher aus dem Staub gemacht hatten und auch trotz Endspurt nicht mehr zu bezwingen waren. Auch das war mir im Ziel aber egal, denn es steht nun eine herrvorragende neue Bestzeit von 1:43:38 h in Salchendorf zu Buche. Auch wenn die Strecke etwa 50-100 Meter zu kurz ist, bin ich mit einem Schnitt von 4:56 min/km immer noch unter meiner optimistischsten Prognose von 1:45 h. 😀
Der Ausdauer Cup geht nach diesem stressigen Auftakt jetzt erst mal in eine längere Pause. Erst am 18.05.2013 geht es mit dem Deuzer Pfingstlauf weiter. Ich habe aber die leise Hoffnung, dass sich der Winter bis dahin endlich zurückgezogen hat und es an dem Tag nicht schneien wird…
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