Wettlauf mit Zitronenfaltern…

…oder auch Buchhellertal Revisited.

Schon vor einer Woche habe ich endlich wieder meine Buchhellertal-Runde gedreht. Das letzte Mal war tatsächlich schon knapp 2 Jahre her. Da ich auch weiterhin nicht vorhabe einen Marathon zu laufen stellt diese Runde mit knapp 26 Kilometern weiterhin meine Königsdisziplin dar. Ich fühlte mich so gut vorbereitet, dass ich mir sogar noch eine kleine Verlängerung der Strecke gegen Ende vorgenommen hatte. Das Wetter zeigte sich mit 20 Grad auch von seiner guten Seite, was konnte also schiefgehen?

Ich legte also los wie die Feuerwehr und hielt mich die ersten Kilometer bei einem Schnitt von 5:20 min/km. Wie schon bei der damaligen Tour startete ich morgens, um gegen Mittag zurück zu sein. Damals gab es glücklicherweise auch ein paar Wolken, die mir in den waldfreien Gebieten immer wieder mal Schatten spendeten. Heute aber nicht.

Ich kletterte also hoch in den Taleinstieg und die Gradzahl machte ähnliches. Mit viel Vertrauen in meine Form ließ ich mich davon aber nicht beeindrucken und wurde nur unwesentlich langsamer. Schließlich wurde es im Wald ja auch noch einmal etwas schattiger. Daher erreichte ich den Wendepunkt am Weiher bereits nach 77 Minuten. Vor 2 Jahren, also in meinem bisher besten Jahr brauchte ich dafür noch 6 Minuten länger. Die Topzeit konnte also kommen.

Kurz nach der Wende, beim ehemaligen Restaurant kam dann aber was ganz anderes. Die Wadenmuskel machten zu und ein stechender Schmerz kündigte die ersten Krämpfe an. Fantastisch, Kilometer 13 bedeutet ja auch nur, dass man erst genau die Hälfte gelaufen ist und sich fast am weitesten von Start und Ziel entfernt hat! Was solls, also erstmal Zähne zusammenbeißen.

Die nächsten Kilometer sind auch eigentlich nicht so dramatisch, bis auf ein Stück von 250 Metern, wo es richtig nach oben geht. Gerade dieser Abschnitt wurde mir dann auch prompt von zwei Zitronenfaltern versüßt, die fast die ganze Steigung neben mir hergeflogen sind, so dass ich im Handumdrehen oben angekommen war. Eine sehr willkommene Abwechslung von den Schmerzen in den Waden, die sich immer wieder auf den Gefällestrecken bemerkbar machten.

Bis zum Sportplatz in Wiederstein konnte ich die Schmerzen aber weiterhin  ignorieren, doch so langsam zerrte auch die Temperatur an meiner Kondition. Mit eisernem Willen hatte ich mir das Wasser in meinen beiden Fläschchen in genau 6 Teile eingeteilt, die ich nur alle 3,8 Kilometer zu mir nehmen durfte. Das war aber auf Dauer einfach zu wenig.

Mit erreichen von Kilometer 20 und der Rückkehr in die pralle Sonne war es um mich geschehen. Das Tempo begann deutlich zu sinken und jeder Schritt wurde zur Qual. Dazu kam, dass mein von der Sonne zerkochtes Hirn sich weiterhin in den Kopf gesetzt hatte, die Bonusschleife um den Funkmast zu laufen, was mir dann endgültig den Rest gab. Nur noch taumelnd lief ich den Berg hinab, am Bahnhof vorbei und hinab zum Sportplatz auf der Au. An der Hauptstraße war dann auch der letzte Rest an Kraft aus meinem Körper und ich drückte den Stopp-Knopf auf meiner Laufuhr um zu Fuß weiterzugehen. Für den Rückweg von knapp 2 Kilometern brauchte ich dann mit meinen schmerzenden Waden auch nur noch zirka 30 Minuten. Die letzten 300 Meter konnte ich dabei glücklicherweise in einem Smart Roadster zurücklegen.

Hier ein paar Erkenntnisse dieser (Tor)tour:

  • Ich bin in guter Form, denn ein Schnitt von 5:33 min/km bei über 24 Kilometern ist 20 sec/km schneller als vor 2 Jahren.
  • Ich muss bei langen Strecken und vor allem bei diesen Temperaturen doch mehr Wasser dabei haben.
  • Ich muss bereits 2 Tage vorher mehr Wasser trinken, obwohl das schwierig zu erkennen sein wird, denn eigentlich dachte ich, dass das der Fall war.
  • Dass ich dehydriert war, konnte ich zumindest daran erkennen, dass ich über den Rest des Tages über 3 Liter Flüssigkeit zu mir genommen habe und ich deswegen genau 0x aufs Klo gehen musste.

20130504_Buchhellertal

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